Abenteuer rund ums Hochbeet und die Natur

im Evangelischen Kindergarten Anhausen forschen Naturdetektive mit Begeisterung

Fotos: Andrea Weger

In der Erde wühlen, den Regenwürmern bei der Arbeit zusehen und erkennen, was die Kulturpflanzen zum Wachsen brauchen, das sind Ziele des Projektes KinderGartenpaten, das vom Naturschutzbund (NABU) im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz angeboten wird. Kindern soll die die Möglichkeit gegeben werden, zu säen und zu pflanzen, das Wachstum der Pflanzen zu beobachten, sie zu pflegen, zu ernten und sie sich schmecken zu lassen. Und sie entdecken Insekten, Regenwürmer und anderes Getier und deren Bedeutung für die Natur.

 

Der evangelische Kindergarten Anhausen ist gemeinsam mit dem NABU Rengsdorf seit Frühjahr 2018 daran beteiligt.

 

Zwei Hochbeetpatinnen, Waltraud Baustian und Andrea Weger und zwei Erzieherinnen, Kathrin Hachenberg und Jutta Kopper begleiten die Kinder auf ihrer Entdeckungsreise in die Natur. In drei vom NABU organisierten Workshops für alle beteiligten Einrichtungen gab es Informationen und Austausch zum Bau des Hochbeetes, zur Bepflanzung und zu möglichen Aktivitäten rund ums Hochbeet.

 

So startete das Projekt am Samstag, 07. April 2018. Das vom NABU gespendete Material für das Hochbeet wurde von engagierten Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Kindern aufgebaut und befüllt. Dank einer Spende der unteren Naturschutzbehörde konnte sogar ein Walnussbaum gepflanzt werden. Dann wurde bei einem ersten Treffen mit einer Gruppe interessierter Kinder, den Patinnen und den betreuenden Erzieherinnen abgestimmt, was nun passieren sollte.

 

Im weiteren Verlauf säten und pflanzten die Kinder und kümmerten sich um die Pflanzen - von der Kapuzinerkresse über Radieschen, Kohlrabi, Erbsen, Möhren bis hin zu Salat und Tomaten. Neben dem Hochbeet haben die Kinder noch Kartoffeln, Mais und Sonnenblumen angepflanzt. Bis in den Herbst hinein sorgten sie dafür, dass das Gemüse ordentlich gedeiht. Unkraut jäten, gießen, aufhacken – alles Aufgaben, die sie gewissenhaft wahrnahmen. Täglich gingen sie zu ihrem Beet und schauten nach. Und sie verarbeiteten das Gemüse, bereiteten leckere Snacks vor und teilten sie mit allen Kindergartenkindern.

 

Bis heute gestalten sie jeden Freitag noch besondere Aktionen, wie Erstellung und Beobachtung einer Regenwurm-Beobachtungsstation, eines Kresse-Experimentes - „Was brauchen Pflanzen eigentlich, um zu wachsen?“, Bau von Insekten- und Ohrwurmhotels, Erstellung von Vogelfutter, Backen von Brot und Sonnenkuchenplätzchen u.a.m.

 

2019 gab es 4 Schwerpunkte:

 

1. Betreuung von mittlerweile 3 Hochbeeten gemeinsam mit den Kindern – von der Aussaat bis zur Ernte und zum Essen.

 

2. Rund um die Kartoffel – die Familie Fackert aus Anhausen stellt einen Kartoffelacker zur Verfügung, auf dem die Kinder Kartoffeln anpflanzen, pflegen und ernten können.

 

3. Äpfel – Wachstum erforschen – von der Knospe über die Blüte zum reifen Apfel und diesen verarbeiten auf vielfältige Weise. Außerdem Aktivitäten auf der Streuobstwiese des Verschönerungsvereins Kirchspiel Anhausen – mit besonderem Blick auf Bienen mit Hilfe des Imkervereins Anhausen, Schmetterlinge und andere Tiere, die dort leben.

 

4. Wald – der Bauwagen des Kindergartens wird in der Nähe der Streuobstwiese am Waldrand aufgebaut. Kinder werden dort Natur pur erleben und erforschen. Förster Frank Krause wird den Kindergarten dabei unterstützen.

Durch die aktuelle Situation in der Coronapandemie muss das Projekt verkleinert werden und konzentriert sich aktuell auf die Aussaat und Betreuung der 3 Hochbeete.

 

Wir hoffen, dass wir ab Sommer 2020 wieder durchstarten können.

Andrea Weger, Meinborn 09.06.2020