Auf dem Gelände des Süwag-Standortes Bonefeld entsteht ein zwei mal zwei Meter großes Insektenhotel.
Das Insektenhotel wird im Baukastensystem errichtet und besteht aus einem Holzrahmen und sechs Holzkästen, die später in den Rahmen eingesetzt werden.
Die Holzkästen werden dabei mit unterschiedlichen Brutmöglichkeiten bestückt. Dies wird unter anderem von der Naturschutzjugend im NABU (NAJU) unterstützt.
Um den Insekten ein « Rundum-Sorglos-Paket » zu bieten, wurde von der Süwag im Frühjahr rund um das Parkhaus in Bonefeld, Blühstreifen mit speziellen Saatmischungen angelegt. Die hier wachsenden Blumen werden besonders gerne von Wildbienen und Co. Angenommen.
Foto: Christian Weber, Süwag
Im April 2005 hatten wir die Idee mit unserer Jugend ein Insektenhaus zu bauen. Wir führten verschiedene Gespräche, unter anderem mit Herrn Bürgermeister Kleinmann aus Rengsdorf. Er war
begeistert von unserem Vorhaben und sagte uns seine Unterstützung zu. Nun gab es viel zu planen.
Im Dezember 2005 war es dann so weit. Wir besichtigten mit Herrn Bürgermeister Kleinmann verschiedene Standorte in Rengsdorf und nach einigen Überlegungen fiel die Entscheidung. Das Insektenhaus
soll am Apfelweg in Rengsdorf entstehen. Im Januar 2006 bestellten wir das Material und konnten nun mit einigen Vorarbeiten beginnen. Durch die lang anhaltende Kälteperiode verzögerten sich
leider etwas die Arbeiten. Die Kinder und Jugendlichen sind mit Begeisterung bei der Sache und trifft sich regelmäßig für Arbeiten am Insektenhaus.
Wir konstruierten das Insektenhaus nach der Anleitung von Eduard Morawski ("Insektenhaus und andere Bruthilfen für Bienen, Hummeln und Wespen - Bauplansammlung")
Die Errichtung des Insektenhauses soll durch die Jugend des NABU Rengsdorf und interessierte Kinder und Jugendliche aus der Verbandsgemeinde Rengsdorf erfolgen. Das Projekt wird durch fachkundige erwachsene Personen betreut.
Das Insektenhaus ist als Modellprojekt für interessierte Kinder und Erwachsene gedacht. Es kann von Kindergarten und Grundschule für Projektwochen genutzt werden. Gartenbesitzer können sich inspirieren lassen für kleinere Nachbauten für den eigenen Garten. Wir wollen erreichen, dass sich die mitwirkenden Kinder und Jugendlichen mit dem Projekt identifizieren und sich auch nach dem Bau dafür verantwortlich fühlen. Der Insektengruppe Wildbienen, Hummeln, Wespen usw. wird eine artgerechte Behausung angeboten. So können durch eigene Beobachtungen, Vorurteile gegenüber den Tieren abgebaut werden. Das Insektenhaus kann angefasst und an einer Stelle geöffnet werden, so dass man ohne Beschädigung die Entwicklung vom Ei bis zum ausschlüpfenden Insekt beobachten kann.
Nach Erstellung des Grundgerüstes, können die Kinder und Jugendlichen unter fachlicher Betreuung mit der Ausfachung beginnen. Den Kindern soll mit diesem Projekt eine sinnvolle Freizeitgestaltung geboten werden. Die Fertigstellung wird ca. 5 Monate betragen.
Nach der Fertigstellung des Projektes wird die Betreuung und Pflege auch weiterhin von der NABU Gruppe, insbesondere der Jugend, durchgeführt.
Das Haus
Wir bieten im Insektenhaus eine Vielzahl von unterschiedlichen Höhlensystemen an und hoffen auf viele solitär lebende Bienen und Wespen. Die Höhlungen sollten verschiedene Größen haben, da die
anzulockenden Insekten verschieden groß sind und schon deshalb an die Brutröhren unterschiedliche Anforderungen stellen. Wir können Bruthöhlen im Durchmesser von 4 mm bis 10 mm und in
Einzelstücken auch bis 12 mm anbieten. Am einfachsten können wir diese Anforderungen erfüllen, wenn wir Holzklötze mit verschieden großen Löchern aufbohren und diese an sonnigen Plätzen im Garten
anbringen. Eine Aufschichtung von Hohlblocksteinen ist ebenfalls ein idealer Brutplatz, der zudem die Wärme noch lange speichert und so ein angenehmes Kleinklima für seine Bewohner schafft. Die
Rückseite der verschiedenen Hohlkörper sollte verschlossen werden, damit eine zur Sonne ausgerichtete Sacköffnung als Brutraum entsteht.
Quelle: Eduard Morawski
Das Fledermaus-Spaltenquartier
Das hier gezeigte Quartier ist im seitlichen Dachüberstand relativ einfach und ohne großen Materialaufwand einzubauen. Für das Spaltenquartier wird die Westseite gewählt. Es ist als doppelwandiges Versteck konstruiert. Über den gesamten Sparrenbereich am Ständer wird eine Doppelwand aus unbehandelten sägerauhen, mit Nut und Federn versehenen Brettern hergestellt. Der Abstand der beiden Querwände wird aus einer sich nach oben verjüngenden Dachlatte gebildet. Der Spalt sollte oben 2,5 und unten 4,5cm aufweisen. Die Rückwand wird um ca. 10cm nach unten verlängert und bildet eine Landefläche. Glatte Oberflächen kann man noch durch Bearbeiten mit einem Stemmeisen zusätzlich aufrauhen. Für den Einbau der Fledermaus-Quartiere ist es sinnvoll, das Dach (Ständermaß LD) möglichst hoch anzusetzen. So entstehen zwischen Dachträger und Dachboden durch die Rückwand abgeschlossene Nischen, die als Quartier gern angenommen werden.
Quelle: Eduard Morawski
Das Fledermaus-Dachquartier
Das für den Ostgiebel vorgesehene Dachquartier benötigt einen etwas größeren Raum. In der Zeichnung wird der Dachraum zwischen zwei Sparren genutzt. Dieses Angebot kann aber durch eine
Ausweitung um mehrere Sparrenabständevergrößert werden. eine andere auch gängige Variante ist eine generelle Vergrößerung der gesamten Dachfläche um eine komplette Ziegelreihe. Das Quartier kann
im oberen Bereich mit spaltenförmigen Versteckmöglichkeiten versehen werden. Außerdem bietet es den Fledermäusen mehr Raum für den sozialen Kontakt. Bei dieser Variante muss auch der Dachboden
fugendicht gearbeitet werden. Die Wandungen bestehen wie im vorigen Fall aus unbehandeltem, mit Nut und Feder oder Falzen versehenen Brettern. Der Einflug erfolgt über ein Anflugbrett im Giebel.
Die Öffnung sollte 10cm breit und 2cm hoch sein. Das Einflugbrett muss aufgerauht werden.
Quelle:Eduard Morawski
Es wurde Zeit!
Das Insektenhotel am Apfelweg in Rengsdorf ist in die Jahre gekommen. Deshalb hat die Rentner AG ihr Werkzeug in die Hand genommen und los ging es nach Rengsdorf.
Die Wiese wurde gemäht und die Büsche zurückgeschnitten. Auch eine kleine Eiche, welche sich von selbst dort angesiedelt hat, erhielt einen Wuchsschnitt.
Aber auch Reparaturarbeiten waren notwendig. Die alte Bank war sehr hartnäckig beim Abbau. Alle waren gefordert. Eine neue Bank wurde installiert.
Das Dach des Insektenhotels musste teilweise aufgrund von Zerstörung durch Dritte erneuert werden.
Jetzt kann jeder sich auf die neue Bank setzen und ein wenig verweilen. Der Blick ins Neuwieder Becken bis zur Eifel entlohnt für manche Mühe.
Wo? Fritz-Henkel-Straße Richtung Melsbach durchgehen auf der rechten Seite am Hang. Nicht zu übersehen!
Im Herbst wird die Rentner AG wieder nach dem Rechten schauen, damit alle „Hotelzimmer“ von den Insekten bezogen werden können.
Uwe Waschke
Fotos: U. Waschke