Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen. 

Das Projekt „Erhalt der Bonefelder Heide durch Beweidung mit Heidschnucken“ des NABU Rengsdorf existiert seit 2013 und hat das Ziel, die Heidefläche am Beulsberg in Bonefeld vor dem Verbuschen zu schützen, und dadurch den einzigartigen Lebensraum, den eine Erika-Heide Tieren und Pflanzen bietet, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Hierfür wurde eigens eine kleine Herde grauer gehörnter Heidschnucken aufgebaut. Mit Hilfe dieser alten Landschafrasse und durch die Hinzugewinnung der angrenzenden Flächen ist es gelungen, eine komplexe Offenlandschaft zu schaffen, in der die Artenvielfalt nachweislich erhöht werden konnte.

Biologische Vielfalt

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten wiederspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Mehr Informationen finden Sie unter www.undekade-biologischevielfalt.de.

Beweidung des NABU Rengsdorf als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet

Für sein Beweidungsprojekt auf der Bonefelder Heide erfuhr der NABU Rengsdorf jetzt eine besondere Anerkennung: Vor ca. 70 geladenen Gästen aus Naturschutz, Verwaltung und Politik überreichte Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese der NABU-Gruppe im Historischen Deichwiesenhof in Bonefeld die Auszeichnung des Beweidungsprojektes als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Neun Graue Gehörnte Heidschnucken helfen der NABU-Gruppe Rengsdorf seit 2013, die Bonefelder Heide, ein etwa zwei Hektar großes Heiderelikt am Beulsberg, das der NABU seit 2010 betreut, wiederherzustellen und zu pflegen. Bereits nach wenigen Jahren konnten eine Verjüngung und Ausbreitung der Erika-Heide erreicht und die Artenvielfalt auf der Fläche sichtbar erhöht werden. Neben der Beweidung durch die von der NABU-Projektgruppe betreuten Heidschnucken legen die Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Rengsdorf bei der Pflege und dem Erhalt der Bonefelder Heide immer wieder selbst Hand an. In einem reich bebilderten Vortrag stellte NABU-Projektleiterin Petra Diederich in Bonefeld die Historie und Ziele des Projektes vor und nutzte die Gelegenheit, sich ausdrücklich bei allen ehrenamtlichen Helfern, der Ortsgemeinde Bonefeld und den weiteren Förderern für ihre Unterstützung zu bedanken. Grußworte und ihre Anerkennung für die Naturschutzarbeit des NABU Rengsdorf übermittelten neben Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese auch Michael Mahlert, 1. Beigeordneter des Landkreises Neuwied, Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Werner Breithausen und Ortsgemeindebürgermeisterin Claudia Runkel. Wer mehr über das Beweidungsprojekt auf der Bonefelder Heide erfahren oder selbst im Projekt ehrenamtlich aktiv werden möchte, findet hier weitere Informationen.

Quelle: Rhein Zeitung
Quelle: Rhein Zeitung