Auf zur „Großen Nussjagd“

Kleine und große Nussjäger gingen in Kurtscheid mit dem NABU Rengsdorf auf die Suche nach der Haselmaus.  

Am Samstag den 20. September 2014 trafen sich erneut kleine und auch große Nussjäger in Kurtscheid , um anhand von Fraßspuren an der Haselnuss herauszufinden, ob denn nun endlich die Haselmaus auch in unsere Region Einzug gehalten hat. Begleitet wurden sie dabei von Peter Preilowski und Eva Saftig, beide Mitglieder des NABU Rengsdorf.

Die Haselmaus ist ein ca. 7 cm großes Nagetier, das mit seinem putzigen Äußeren und den schwarzen Knopfaugen einer Maus sehr ähnelt. Sie gehört jedoch zur Familie der Bilche, wie auch der Siebenschläfer. Sie steht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten.  Im späten Sommer ist die Haselnuss ihre Leibspeise, um sich ausreichend Fettreserven für den Winter anzulegen. Anhand ihrer Fraßspur, einem sehr fein und rund gearbeiteten Loch in der Haselnuss, kann man erkennen, ob diese von der Haselmaus verspeist wurde.

Die 16 Kinder und auch ihre Eltern machten sich trotz des wechselhaften Wetters tapfer auf den Weg. Peter Preilowski erzählte der Gruppe Interessantes über das Wasserschutzgebiet, Beweidungsprojekte durch die eigenen Murnau Werdenfelser Rinder und die Pflege des Laubachtals. Zwischendurch erfuhren die Kinder spielerisch etwas über die Feinde des Nagers, wie die eigene Bissspur ausschaut, welche Früchte es im Herbst sonst noch so zu sammeln gibt und wie man diese blind ertasten kann. 

Als die ersten Haselsträucher von den Kinder gesichtet wurden, gab es dann kein Halten mehr. Sie sammelten eifrig Haselnüsse und betrachteten und diskutierten ausgiebig, welches Tier denn nun diese Spur hinterlassen hatte. Rund fünfzehn Nüsse wiesen ein fein gearbeitetes Loch auf, wir hoffen, dass dies ein Nachweis der Haselmaus ist. Um sicherzugehen, werden die Nüsse an die NABU-Landesgeschäftsstelle geschickt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden dann auf der Homepage des NABU Rengsdorf veröffentlicht. 

Um dem kleinen Nager den Einzug in den Westerwald zu erleichtern, hatte Peter zuvor eine Nisthöhle aus Holz aufgehangen. Wird die Haselmaus Einzug halten?

Ein herzliches Danke schön an alle Nussjäger, wir hoffen auf weitere Unterstützung!

Weitere Infos: Eva Saftig, NABU-Rengsdorf, 02689/929751 oder

preilowski@nabu-rengsdorf.de 

Auf Spurensuche nach dem Wolf 

Kinder erleben WaldAbenteuer mit dem Forstamt Dierdorf, dem NABU Rengsdorf und der Jugendpflege Dierdorf

Im Wald bauten die Kinder mit großer Begeisterung und Kreativität Hütten und Geheimverstecke
Im Wald bauten die Kinder mit großer Begeisterung und Kreativität Hütten und Geheimverstecke

In der vorletzten Woche der Sommerferien trafen sich an der neuen Isertalhütte im Kleinmaischeider Wald 26 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren mit ihren Betreuern, um für fünf Tage eine schöne Ferien-freizeit rund um das Thema Wald zu erleben. Geleitet wurde die Freizeit von Andrea Bauer, Försterin für Umweltbildung vom Forstamt Dierdorf. Mit dabei waren auch Eva Saftig, Isabelle Thomé und Ines Flohr (Praktikantin) vom NABU Rengsdorf sowie Elke Thiemann von der Jugend-pflege der VG Dierdorf und vier weitere Praktikanten.

Eva Saftig vom NABU Rengsdorf erarbeitete mit den Kindern das Thema Wolf
Eva Saftig vom NABU Rengsdorf erarbeitete mit den Kindern das Thema Wolf

Die Woche begann mit dem Besuch zweier Waldarbeiter aus dem Forstrevier Kleinmaischeid, die den Kindern ihre Arbeitsausrüstung erklärten und ihnen dann vorführten, wie man einen Baum fachmännisch fällt. Aus dem Stamm der stattlichen, abgeholzten Fichte wurde ein Stück herausgeschnitten, an dem Bernd Euteneuer am folgenden Tag mit seinem mobilen Sägewerk das Schneiden von Bohlenbrettern demonstrierte. Dann durfte jedes Kind unter seiner Anleitung einen eigenen Bohlenstuhl bauen, der in den nächsten Tagen mit dem Brenngerät mit großem Eifer verziert wurde. Neben kunstvollen Mustern oder einem freundlichen Alien erhielten die Stühle respekteinflößende Aufschriften wie „Herrschaftsbereich Lars“ oder „Mein Thron“.


Am Donnerstag war „Wolfstag“. Naturpädagogin Eva Saftig erarbeitete mit den Kindern alles Wissenswerte zur Rückkehr des Wolfes in unsere und gleichzeitig auch seine Heimat. So erfuhren die WaldAbenteurer, dass der erwachsene Wolf mit Rute etwa 1,20 m lang und 80 cm hoch ist und bis zu 50 km/h schnell laufen kann. Nachts legt er auf seiner Futtersuche bis zu 70 km zurück und wenn er sehr hungrig ist, kann er bis zu 10 kg Fleisch auf einmal fressen. Normalerweise liegt sein Tagesbedarf aber zwischen 3 und 5 kg. Da der Wolf von Natur aus Bestandteil eines intakten Ökosystems ist, steht er inzwischen unter gesetzlichem Schutz. Das heißt auch, dass er nicht mehr gejagt werden darf. Seit mehr als zehn Jahren leben nun wieder Wölfe auf der Muskauer Heide in Sachsen. Da Wölfe Langstreckenwanderer sind, ist es nicht verwunderlich, dass sie bereits auch in anderen Bundesländern nachgewiesen wurden. Anschließend begaben sich die Kinder auf eine Spurensuche durch den Wald, an deren Ende sie mit ein bisschen Geschick den seltenen Waldbewohner entdecken konnten (der hier natürlich aus Pappe bestand). Darum, auch den Erwachsenen in der Region den Wolf näher zu bringen, kümmern sich beim NABU Rengsdorf drei Wolfsbotschafter. Sie vermitteln den Menschen zum Beispiel, dass man vor der Rückkehr des Wolfes keine Angst haben muss. Vielmehr sind Respekt vor dem Tier und ein verantwortungsvoller Umgang mit seiner Wiederansiedelung ratsam.


Als „Ameisen“ versuchten die Kinder, sich nur mit Hilfe der Nase an einem charakteristischen Duft zu erkennen
Als „Ameisen“ versuchten die Kinder, sich nur mit Hilfe der Nase an einem charakteristischen Duft zu erkennen

Beim Ameisenspiel am Freitag konnten die Kinder ausprobieren, wie schwierig es ist, sich genau wie die staatenbildenden Insekten am Duft zu erkennen. Danach erlebten sie auf spielerische Art und Weise, wie Eichhörnchen ihren Wintervorrat an Nüssen und Eicheln anlegen und dass es ihnen nicht immer leicht fällt, die versteckten Reserven auch wieder zu finden. Viele Nüsse und Eicheln werden von anderen Tieren stibitzt oder verbleiben, weil sie nicht wieder gefunden werden, im Boden. Wenn sie im nächsten Frühjahr keimen, können sie zu einem neuen Baum heranwachsen und so den Bestand des Waldes ganz natürlich verjüngen.

Außerdem gab es viel Gelegenheit zum freien Spiel im Wald und am Iserbach, die von den Kindern mit Begeisterung genutzt wurde. Es entstanden phantasievolle Laubhütten und auch das Spielen im Bach machte ihnen großen Spaß.

Das Essen wurde an den meisten Tagen unter Mithilfe der kleinen Teilnehmer über dem Lagerfeuer zubereitet. So gab es am ersten Tag Stockbrot und Wildwürstchen mit einem Kräuterquark und am Donnerstag einen leckeren „Asterixtopf“ aus einer bunten Gemüsemischung und Tortellini. Ein Höhepunkt war das Mittagessen am Freitag, für das in einem mobilen Pizzaofen für jeden eine Pizza je nach Geschmack zubereitet wurde.

Am Freitagnachmittag besuchten die Eltern bei Kaffee und Kuchen die 

Freizeit. Mit einem letzten Abschlusskreis, der aus den selbstgebauten Bohlenstühlen gebildet wurde, und einem letzten gemeinsamen „Lagerboogie“ ging die WaldAbenteuer-Freizeit, die allen gut gefallen hat, schließlich zu Ende.


Kinder entdeckten die spannende Welt der Käfer

Am 25. Mai 2014 begleitete Käferspezialist Professor Dr. Thomas Wagner große und kleine Naturbegeisterte bei einer Käferpirsch durch die Rengsdorfer Streuobstwiesen, zu der NAJU und NABU Rengsdorf eingeladen hatten.

Bei strahlenden Sonnenschein kamen etwa 20 Kinder und Eltern, um die Käfer der Streuobstwiesen zu erforschen. Und in diesen artenreichen Wiesen gab es einiges zu entdecken. Den Kindern machte es sehr viel Spaß, in Wiesen und Gebüsch nach den Krabbeltieren zu suchen, und auch die Erwachsenen erfuhren viel über die unbekannte Welt der Käfer.

Mit der Becherlupe konnte so mancher Käfer genau inspiziert und von Professor Dr. Thomas Wagner interessant erklärt werden. Gartenlaubkäfer, Bombardierkäfer, Marienkäfer, Rüsselkäfer und einige andere Käfer, Insekten und auch Pflanzengallen wurden so bestimmt. Danach wurden die Käfer wieder in die Freiheit entlassen.

Als weiteres Hilfsmittel kam der Klopfschirm zum Einsatz, mit dessen Hilfe der Käferexperte die Käfer und Insekten aus den heimischen Sträuchern wie zum Beispiel dem Weißdorn sammelte, um sie dann den Teilnehmer spannend zu erklären. Der Klopfschirm wird dabei unter das Geäst gehalten, das dann abgeschüttelt wird. Die Insekten, die sich darin aufhalten werden dann mit diesem Sieb aufgefangen. Interessant war, dass es Käfer gibt, die auf eine bestimmte Nahrungsquelle spezialisiert sind.

Besonders der Bombardierkäfer weckte das Interesse der Kinder. Dieser Käfer schleudert Angreifern mit Hilfe eines Explosionsapparats am Hinterleib reizende und übelriechende Gase mit einem Knall entgegen. Wenn zum Beispiel eine Meise den Käfer fressen will, kommt dieser Explosionsapparat zum Einsatz: Die Meise erschreckt sich durch „Bombe“ und Knall - und lässt den Käfer wieder fallen.

Auch die verschiedenenartigen Marienkäfer konnten in den Streuobstwiesen gefunden werden: Der Zweipunkt- und der einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer, wie auch der neu eingewanderte asiatische Marienkäfer. Wie Professor Dr. Thomas Wagner erklärte, büxte diese Art aus Treibhäusern aus, wo sie zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird, und breitet sich immer mehr in unserer mitteleuropäischen Umwelt aus. „Bei Gefahr scheiden die Marienkäfer eine gelbe, übelriechende Flüssigkeit aus, um Angreifer zu verscheuchen. Auch die rote Farbe der Flügeldecken schreckt Fressfeinde ab“, so der Käferspezialist.

In einem kleinen Wäldchen fanden die Kinder durch das Umdrehen von Steinen und Holzstücken eine Vielfalt von Kerbtieren, so unter anderem Hundertfüßler und Tausendfüßler.

Kinder und Erwachsene waren begeistert von der Entdeckungstour.